Die Vorfreude war groß
Bericht über die Hamburger Meisterschaft 2019
Am 07. und 08.12. fanden in diesem Jahr die Hamburger Meisterschaften statt. Dabei schickten wir insgesamt über 40 SpielerInnen ins Rennen und waren damit der am zweitmeisten vertretene Verein Hamburgs. In allen Konkurrenzen bis auf die U18-Altersklassen sind wir zudem weit oben gesetzt gewesen und wollten dementsprechend auch einige Pokale mit nach Hause nehmen. Am Samstag starteten nun also die U18, U13 und U9-Konkurrenzen der Mädchen und Jungen. Als erste Einzelkonkurrenzen starteten die Jüngsten und wir waren dort von Sebastian, Nuo Yi sowie Jasmin vertreten. Alle haben gute erste Erfahrungen auf der hamburgweiten Bühne gesammelt und hatten nach unserem Eindruck viel Spaß.
Mit etwas Zeitverzögerung aufgrund der Technik starteten nun auch die höheren Altersklassen.
Bei den Mädchen 13 hatten wir uns im Voraus die größten Hoffnungen gemacht. Milica war im Gesamtfeld an Platz 2 gesetzt und machte sich somit realistische Ambitionen eine Medaille zu gewinnen. Doch schnell geriet dieser Traum ins Wackeln, als sie das erste Spiel vereinsintern gegen Lisa verlor. Dennoch schafften es sowohl Lisa als auch Milica in die Hauptrunde. Shule, Ha My und Carla gelang dies leider nicht. Aufgrund dessen, dass Milica nur Gruppenzweite wurde, musste sie bereits im Viertelfinale gegen die Erstgesetzte Annika Friese spielen, gegen die sie mit 1:3 verlor. Auch Lisa konnte sich im Viertelfinale nicht durchsetzen, weshalb beide knapp an einer Podiumsplatzierung vorbeischrammten. Aber der Traum Hamburger Meisterin zu werden war noch nicht vorbei. Denn die Doppel-Konkurrenz stand ja noch aus. Shule und Ha My verloren leider die erste Runde. Lisa gewann mit ihrer Doppelpartnerin aus Fischbek jedoch das Viertelfinale, was dazu führte, dass sie im Halbfinale gegen Milica und Carla spielen mussten. Hier vorloren sie, sodass sich das Germania/Germania-Doppel durchsetzte. Im Finale lagen unsere beiden Spielerinnen schon 2:0 hinten, bis sie so richtig in Fahrt kamen und es mit ganz viel Herzblut schafften, noch 3:2 zu gewinnen. Somit sicherten sie Schnelsen den ersten Titel.
Bei den Mädchen 18 vertrat uns neben Xi Yuan und Felizitas ebenfalls Huong Ly. Sie hätte ebenfalls die U13-Altersklasse spielen können, allerdings suchte sie nach dem dritten Platz bei der Norddeutschen Rangliste eine größere Herausforderung und verzichtete somit freiwillig auf die Chance einen Pokal bei den Mädchen 13 zu gewinnen. Doch auch bei den Mädchen 18 spielte sie stark und verlor in der Gruppenphase lediglich ein Spiel gegen die spätere Dritte Venus Nuri. Somit zog sie als einzige Germanin in die Hauptrunde ein, wo sie gegen die spätere Siegerin Celine Wang antreten musste. Sie hat trotz ihrer Niederlage gutes Tischtennis gezeigt und ein starkes Turnier gespielt. Im Doppel mussten sie und Xi Yuan gleich in der ersten Runde gegen das spätere Siegerdoppel Nuri/Wang spielen und verpassten so eine Medaille.
Dies führt uns nun zu den Konkurrenzen der männlichen Spieler.
Wir starten mit den Jungen 13. Hier waren wir mit 10 von 32 Spielern des am besten vertretene Verein. Zudem waren sowohl Jia Yuan und Yamato als auch Tim freigestellt gewesen und somit auf einem Top 8 Platz gesetzt. Alle wurden erwartungsgemäß ungefährdet Gruppenerste und zogen so in die Hauptrunde. Ebenfalls zogen Nikita, Nuo Qi, Jona W und Jonathan D. als Gruppenzweite in die Hauptrunde ein. Hier wurden drei der vier Gruppenzweiten von einer sehr harten Auslosung getroffen, da sie gegen die gesetzten ersten drei des gesamten Turniers spielen mussten (Felix Herlt, Bently Sui, Lennard Reisewitz). Alle mussten sich ihren sehr starken Konkurrenten geschlagen geben, wobei Jonathan D. sogar einen Satz gegen Bently errang. Nikita konnte seine verhältnismäßig gute Auslosung nicht nutzen und verlor knapp gegen Benjamin Göttel. Unsere drei Topspieler verloren keinen Satz im Achtelfinale und spielten nun alle im Viertelfinale um den erträumten Pokal. Tim und Yamato waren hier ihren höher gesetzten Konkurrenten (Bently und Lennard) recht deutlich unterlegen und verloren jeweils mit 0:3. Jia Yuan konnte sein Trauma der vorherigen Spiele gegen Lukas Scholz bewältigen und schlug ihn mit 3:0. Somit war ihm der Pokal sicher und er sollte im Halbfinale gegen Felix antreten. Auch hier zeigte er wieder beeindruckendes Tischtennis und setzte sich verdient mit 3:1 durch. Im Finale hatte er nun die Chance, seinen Ranglistensieg aus dem September zu bestätigen und so ganz offiziell der Nummer 1 B-Schüler der Jahres 2019 zu werden. Er traf hier auf den Ranglistendritten Bently Sui, welcher nach seiner Nichtnominierung für die Norddeutsche Rangliste nochmal ein Ausrufezeichen setzen wollte. In einem Finale, in dem einige Ballwechsel an die Top 10 Highlight Videos der ITTF erinnerten, ging es bis in den Entscheidungssatz. Nach einem Rückstand von 7:10 gelang es Jia Yuan sich bis in die Verlängerung zu kämpfen. Bei 10:10 wurde nun der beste Ballwechsel des Tages gespielt welcher nach geschätzten 100 Topspins und Ballonabwehrbällen an Bently ging. Dieser nutzte seinen vierten Matchball und krönte sich zum verdienten Sieger an diesem Tag. Auch wenn die Enttäuschung anfangs natürlich groß war, kann Jia Yuan mit diesem Ergebnis sehr zufrieden sein. Des Weiteren sollte er keineswegs ohne Titel ausgehen. Im Doppelwettbewerb dominierten er und Tim jede Runde bis zum Finale. Dort trafen sie auf Einzel-Sieger Bently und Vereinskollegen Yamato. In einem erneut hart erkämpften Finale konnte Jia Yuan diesmal den Entscheidungssatz mit Tim gewinnen, was die beiden nun also ebenfalls zu Hamburger Meistern im Doppel macht. Unsere Glückwünsche gehen aber natürlich auch an Yamato auf dem zweiten Platz.
Bei den Jungen 18 konnte unser einziger „Spontanteilnehmer“ Maxi Brinke keinen Satz gewinnen, nachdem er über einen Ersatzplatz ins Feld gerutscht war. Da seine Teilnahme im Vorfeld jedoch nicht gesichert war, hatte sich Huong Ly für das Mixed einen anderen Partner gesucht, nämlich Sam Bakhtiari vom Walddörfer SV. Leider trafen sie in der ersten Runde auf das später zweitplatzierte Mixed Meising/Beecken. Mit diesem Ausscheiden war der erste Turniertag für uns nun also beendet. Gerade im Doppel konnten wir tolle Erfolge erzielen, aber auch im Einzel bestätigten viele SpielerInnen ihre hohe Setzung und wussten von sich zu überzeugen. Nur kurze 10 Stunden nach Ankunft in der Halle verließen SpielerInnen und TrainerInnen nun also die Halle, um sich vor dem wiederholten Programm am Sonntag zu erholen.
Hier waren wir nun also: Sonntag, 9 Uhr
Mit diesmal knapp unter 20 TeilnehmerInnen waren wir erneut gut vertreten. Diesmal begann der Turniertag mit der Mädchen 11 Konkurrenz. Unsere erst achtjährige (!!!) Ha My war hier an Position 1 gesetzt. Alleine durch diese Tatsache wird bereits deutlich, was für ein Juwel wir hier im Verein haben. Zudem traten insgesamt vier Spielerinnen in dieser Konkurrenz an, was uns ebenfalls sehr freut. Aufgrund von knappen Sätzen schaffte in Gruppe 3 Janne Dittrich vor Mattea Panten den Einzug in die Hauptrunde. Ha My verlor in der Gruppenphase keinen Satz. Im Viertelfinale erwies sich Jannes Gegnerin als zu stark, weshalb sie in diesem Jahr ohne Pokal nach Hause fuhr. Ha My ließ sich nicht beirren und verlor bis zum Finale keinen Satz. Hier erwies sich jedoch Maya Nehls als zu stark. Mit 0:3 (inklusive zwei sehr knappen Sätzen) verlor Ha My, gewann jedoch Silber und wird im kommenden Jahr stärker zurück kommen. Im Verlauf dieser Konkurrenz machte sich zudem der erste Mangel an den Rahmenbedingungen bemerkbar, als die Lautsprecher anfingen unwillkürlich sehr laute Geräusche von sich zu geben, was der gesamten Halle bis zum Ende erhalten blieb. Der eigentliche Aufreger des Tages trug sich in der Jungen 11 Konkurrenz zu. Im Vorfeld als Erinnerung: Die Spieler sind hier maximal 10 (!) Jahre alt…
Unsere drei Teilnehmer schafften allesamt den Sprung ins Hauptfeld, wobei besonders Nikolas zweiter Platz in der Gruppe als überraschend positiv hervorzuheben ist. Nachdem sich Nikola und Leandro im Viertelfinale den späteren Finalisten Albert Wang und Justus Stein geschlagen geben mussten, versammelten sich nahezu alle Germanen um Tisch Nummer vier, wo Tom im Halbfinale gegen Albert spielte. Bei einer Satzführung von 2:1 wurde Tom in der Verlängerung ein Aufschlag als „regelwidrig“ abgezogen. Die Erklärung war dabei keinesfalls nachzuvollziehen und würde auch auf die Aufschläge von Nationalspielern zutreffen. Im fünften Satz erkämpfte Tom sich mit tollen Eröffnungsbällen eine verdiente 9:5 Führung. Jedoch wurden ihm nun zwei Aufschläge hintereinander abgezogen. Mental sichtlich beeinträchtigt verlor er auch die nächsten zwei Punkte. Beim Stand von 9:9 machte Tom wieder den Punkt und stand nun ganz knapp vor dem Einzug ins Finale. Doch erneut wurde ein Aufschlag abgezählt und er verlor unverdient mit 12:10. Dies war keineswegs eine subjektive Einschätzung, und wurde ebenfalls von Toms Gegner Albert und dem Trainerteam von Sasel geteilt. Wir werden diesbezüglich Beschwerde einreichen und können nur sagen: Für uns bist du Finalist, TOM!.
Zeitgleich hatten auch die U15-Wettbewerbe angefangen. Bei den Mädchen wurden wir von fünf Spielerinnen vertreten, welche abgesehen von Xi Yuan allesamt noch B-Schülerinnen sind. Lediglich unsere jüngste, Carla, schaffte nicht den Sprung ins Hauptfeld. Besonders Lisa wuchs über sich hinaus und erreichte das K.O.-Feld als Gruppenzweite. Hier traf sie auf Milica, welche sie am Vortag noch geschlagen hatte. Am Sonntag erwies sich Milica dann aber als zu stark und zog ins Halbfinale ein. Hier traf sie auf Helen Wei, die zuvor 3:0 gegen Xi Yuan gewonnen hatte. Dieser Erfolg zeigte bereits, wie stark Helen an diesem Tag war und so ließ sie auch Milica keine Chance. Im anderen Halbfinale vertrat und Huong Ly. Nach ihrer knappen Niederlage gegen Milica in der Gruppenphase musste sie uns vorerst gegen ihre Doppelpartnerin und Gruppenerste Mathilda Holl von Ahrensburg spielen. Hier wusste sie zu dominieren und gewann mit 3:0. Im Halbfinale musste sie dann gegen die riesige Favoritin Marleen Beecken spielen. Mehr oder weniger ohne Chance verlor sie und reihte sich später mit Milica auf dem Podiumsplatz der Drittplatzierten ein. Das Finale entschied Xi Yuans Doppelpartnerin Marleen für sich. Was uns zur nächsten Disziplin führt, nämlich das Doppel der Mädchen 15. Hier waren Marleen und Xi Yuan an Position 1 gesetzt und Huong Ly zusammen mit Mathilda an 2. Beide wussten sich im Turnierverlauf auch zu behaupten, sodass sie am Ende im Finale gegeneinander spielen mussten. Hier setzten sich Xi Yuan und Marleen mit 3:1 durch, was uns zwei weitere Pokale im Doppel bescherte.
Die Jungen 15 Konkurrenz war von uns ebenfalls mit Spannung erwartet worden. Neben den A-Schülern Finn E. Und Maxi wurde die Germania-Teilnehmerliste von den drei besten B-Schülern Jia Yuan, Yamato und Tim ergänzt. Finn, Maxi und Yamato schieden jeweils mit einem Spielverhältnis von 1:2 in der Gruppe aus, wobei es Maxi zwar gelang den späteren Halbfinalisten Lennard Reisewitz zu bezwingen, er aber gegen zwei niedriger gesetzte Spieler verlor. Jia Yuan wurde Gruppenerster, da er (endlich) gegen Joschka Hase gewann und Tim schlug den höher gesetzten Lukas Scholz mit 3:2. Beide zogen also ins Hauptfeld ein. Jia Yuan musste erneut gegen seinen Vortagsgegner aus dem Halbfinale, Felix Herlt, antreten. Diesmal konnte Felix das Duell für sich entscheiden und zog ins Viertelfinale ein. Tim bekam Sam Bakhtiari zugelost, was im oraus als schwierig eingeschätzt wurde. Er lieferte jedoch das beste Tischtennis, was man bis jetzt von ihm gesehen hat und gewann überzeugend und verdient mit 3:1. Damit ist er der beste Germane des zweiten Turniertages. Leider musste er nun gegen den zweitgesetzten Luca Lüddecke antreten. Auch hier behielt er sich seine bestechende Form bei und brachte den vierzehnjährigen ganz schön ins schwitzen. In drei knappen Sätzen konnte Luca jedoch gewinnen und gewann sogar das Turnier. Umso stärker können wir nur Tims grandiosen Auftritt loben.
Leider konnten wir unsere Vormachtstellung im Doppel nicht verteidigen und Jia Yuan und Tim schieden nach einem erneuten Schiedsrichter-Fiasko im Viertelfinale als letztes verbleibendes Doppel mit Schnelsen-Beteiligung aus.
Der Tag wurde abgerundet vom Mixed-Wettbewerb, in welchem wir uns vor allem bei Huong Ly und Yamato Hoffnungen machten. Diese bestätigten sich auch, als sie als einziges von drei Schnelsen-Doppeln ihr Viertelfinale gewannen und somit die letzten beiden Pokale für uns klarmachten. Im Halbfinale ließ ihnen das spätere Siegerdoppel Meising/Beecken dann jedoch keine Chance mehr.
Alles in allem wussten all unsere SpielerInnen von sich zu überzeugen und eine Menge Pokale stehen mittlerweile in Schnelsen. Im Medaillenspiegel sind wir hinter Ahrensburg auf Platz 2 und sind weiterhin der Verein, der am ausgeglichensten bei Mädchen und Jungen vertreten ist und gute Platzierungen erreicht. Wir sind unglaublich stolz auf Alles, was wir im Jahr 2019 mit euch erreichen konnten und bedanken uns bei der Turnierleitung, fast allen Schiedsrichtern, den helfenden Eltern und am meisten natürlich bei den tollen Kindern, mit denen wir arbeiten dürfen.
Ihr seid der Wahnsinn!!!
Wir freuen uns auf weitere Erfolge im kommenden Kalenderjahr und beenden hiermit feierlich die Turniersaison 2019. Aaron Hahnemann
Es regnete Pokale und Weihnachtsmänner